Mobil & Apps
Handy-Datenschutz und App-Berechtigungen
Wahrscheinlich hört es nicht Gespräche ab. Aber das muss es nicht — es weiß bereits so viel.
Was dein Handy verfolgt:
- Standort (wo du hingehst, wie lange du bleibst)
- Kontakte und Kommunikationsmuster
- Browser- und Kaufverlauf
- App-Nutzung und Bildschirmzeit
- WLANs, mit denen du dich verbindest
Der “Zufall” erklärt:
Wenn du über Hundefutter sprichst und dann Werbung siehst, hast du wahrscheinlich kürzlich nach Tierbedarf gesucht, bist an einem Zooladen vorbeigegangen oder dein Freund hat gerade welches gekauft. Algorithmen sagen voraus, was du willst, bevor du es weißt.
Was tun:
- Unnötige Berechtigungen überprüfen und entziehen
- Werbe-Tracking in den Einstellungen deaktivieren
- Standortzugriff einschränken
- Datenschutzfreundliche Apps verwenden
Eine Taschenlampen-App, die nach Kontakten, Kamera und Standort fragt? Nein, die braucht sie nicht.
Warum Apps zu viel verlangen:
- Daten werden an Werbetreibende verkauft
- Faule Entwicklung („für alle Fälle")
- Versteckte Tracking-Funktionen
Warnsignale:
- Spiele, die Kontakte oder SMS wollen
- Hintergrund-Standort für Nicht-Navigations-Apps
- Mikrofon für Nicht-Sprach-Apps
So verwalten:
- iPhone: Einstellungen → Datenschutz & Sicherheit
- Android: Einstellungen → Apps → [App] → Berechtigungen
Beste Praxis:
- Standardmäßig ablehnen
- „Bei Verwendung" für Standort nutzen
- Ungenutzte Apps löschen
- Berechtigungen alle paar Monate prüfen
Das iPhone-Popup „Tracking durch diese App erlauben?" — das bedeutet es.
Was Tracking macht:
Apps verfolgen dich AUSSERHALB der App, um zu sehen, was du sonst noch machst, bauen Werbeprofile auf und teilen Daten zwischen Unternehmen.
Wie man es stoppt:
iPhone: Immer auf „App bitten, nicht zu tracken" tippen
Android: Einstellungen → Datenschutz → Werbung → Werbe-ID löschen
Funktioniert es?
Meistens ja. Es stoppt das einfachste Tracking. Unternehmen versuchen noch „Fingerprinting", aber Plattformen gehen dagegen vor.
Tracking beeinflusst mehr als Werbung — es bestimmt die Preise, die du siehst, und wie Datenbroker dich einordnen.
Ja. Standard-Android und iOS senden ständig Daten an Google und Apple. Es gibt Alternativen.
Optionen:
Datenschutzorientierte Android-Varianten entfernen Google-Tracking bei Beibehaltung der App-Kompatibilität. Manche bieten:
- Keine Telemetrie an Google
- Abgeschottete App-Stores
- Verbesserte Sicherheitsfunktionen
- Regelmäßige Updates
Die Kompromisse:
- Funktionieren nur auf bestimmten Handys
- Manche Apps funktionieren möglicherweise nicht
- Erfordert technisches Setup
- Keine Apple-Alternative (iOS ist abgeschottet)
Lohnt es sich?
Für die meisten ist richtig konfiguriertes Standard-iOS oder -Android gut genug. Datenschutz-OS ist für die, die maximalen Schutz wollen.
Nicht unbedingt. Cloud-Backups sind oft nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt.
Das Problem:
iCloud: Die meisten Daten SIND verschlüsselt, aber Apple hält die Schlüssel. Sie können bei rechtlicher Anforderung darauf zugreifen. (iCloud Erweiterter Datenschutz behebt das, aber du musst es aktivieren.)
Google: Backups sind verschlüsselt, aber Google kann auf einige Daten zugreifen.
Was gesichert wird:
- Fotos und Videos
- Nachrichten
- App-Daten
- Kontakte
- Einstellungen
Wie man Backup-Datenschutz verbessert:
- Ende-zu-Ende-verschlüsseltes Backup aktivieren (falls verfügbar)
- Verschlüsselte lokale Backups statt Cloud nutzen
- Selektiv wählen, was gesichert wird
- Datenschutzfreundliche Alternativen für Fotos/Nachrichten erwägen
Wenn dein Backup nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist, können das Unternehmen (und möglicherweise Behörden) darauf zugreifen.
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